Zum zweiten Mal in dieser Saison war die Motorsport Arena Oschersleben Schauplatz der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft (IDM). Für Lennox Lehmann und das Apreco Ten Kate Yamaha Racing Team stand dieses Wochenende ganz im Zeichen eines Neuanfangs und damit verbundener intensiver Testarbeit. Nach dem Wechsel des Crew-Chief wurde komplett bei Null angefangen, um die Performance von Lennox im Zusammenspiel mit seiner Yamaha zu optimieren.
Die bisherige IDM Saison war von Herausforderungen geprägt, und die Erfahrungen aus Most, wo Lehmann zwar sein bestes Saisonergebnis erzielte, aber das Gefühl für sein Bike erst am Sonntag etwas besser wurde, flossen direkt in die Vorbereitung für Oschersleben ein. Das gesamte Wochenende war als Test unter Rennbedingungen konzipiert, um die Yamaha bestmöglich auf Lehmann abzustimmen. Dies bedeutete ständige Veränderungen und eine intensive Suche nach dem idealen Setup. Es sollte also kein leichtes, sondern ein arbeitsintensives Wochenende werden. Besonders die Suche nach Grip am Hinterrad war eine zentrale Aufgabe des Teams über das gesamte Wochenende hinweg.
Am Freitag deuteten die freien Trainings die Richtung an: Mit einem 8. Platz (1:28.857) im ersten Training und einem 10. Platz (1:28.526) im zweiten Training zeigte Lehmann, dass die Anpassungen erste, kleine Früchte trugen, im Vergleich zu den Zeiten vom Saisonauftakt in Oschersleben im Mai.
Die Qualifyings am Samstag brachten weitere Erkenntnisse, aber auch einen kleinen Rückschlag. Im Q1 hatte Lennox einen Sturz, bei dem er sich am rechten Knie verletzte. Glücklicherweise war die Verletzung nicht dramatisch und schränkte ihn auf dem Motorrad in keinster Weise ein; nur beim Gehen zeigte sich eine leichte Beeinträchtigung. Trotz des Sturzes sicherte er sich den 12. Platz (1:28.232). Im Q2 konnte er sich auf den 10. Platz (1:27.884) verbessern, was ihm den 10. Startplatz für die Rennen sicherte.
Der fehlende Grip am Hinterrad erschwerte das erste Rennen am Samstagnachmittag erheblich, welches Lennox Lehmann auf dem 10. Platz beendete. Für das zweite Rennen am Sonntag wurden weitere Anpassungen vorgenommen, die das Gefühl für das Hinterrad spürbar verbesserten, auch wenn das optimale Setup noch nicht gefunden ist.
Das zweite Rennen am Sonntag war dann vielversprechender. Trotz eines kurzen Abstechers ins Kiesbett in der Shell-Esses, als das Hinterrad blockierte und Lehmann aufmachen musste, konnte er die verlorene Zeit und Plätze wieder aufholen und erreichte erneut einen 10. Platz.
Trotz der Herausforderungen am Wochenende in Oschersleben konnte Lennox Lehmann ein positives Fazit ziehen: Es wurden wichtige Schritte nach vorn gemacht.
Lennox Lehmann (Apreco Ten Kate Yamaha Racing): „Wir haben über das Wochenende wirklich gut gearbeitet, auch wenn sich das in den Platzierungen noch nicht widerspiegelt. Der Fehler im heutigen Rennen war ärgerlich – von der Pace her wäre definitiv mehr drin gewesen. Momentan läuft es noch nicht wie gewünscht, aber wir werden unsere Hausaufgaben machen, um in Assen um das Podest kämpfen zu können. An dieser Stelle möchte ich mich noch einmal bei Yamaha, meinem Team, meinen Sponsoren und allen Fans bedanken, die trotz dieser schwierigen Phase voll und ganz hinter mir stehen.“