Zum letzten Rennen vor der Sommerpause in der World Supersport 300, ging es für Lennox Lehmann nach Most. Die Rennstrecke in Tschechien liegt nah an der deutschen Grenze, sodass es für den Dresdner ein kleines Heimrennen mit vielen Fans ist. Schon im Juni war Lennox Lehmann mit seinem Freudenberg KTM – Paligo Racing Team in Most, um dort an den IDM Läufen teilzunehmen. So konnte sich das Team optimal vorbereiten.
Im ersten freien Training herrschten wechselhafte Bedingungen, die für alle WSSP 300 Fahrer herausfordernd waren. Im Verlauf der Session setzte zudem nochmal Regen ein. Mit einer Zeit von 2:03.109 blieb für Lennox Lehmann nur der 24 Rang. Im trockenen zweiten Training lag Lennox mit seiner Zeit (1:47.356) nur 0,234 sek hinter seinem Teamkollegen Dirk Geiger. Der fünfte Rang bestätigte das gute Gefühl aus Imola und stimmte zuversichtlich für den Rest des Rennwochenendes, zumal der KTM Fahrer noch schneller hätte sein können, hätte er in der Session nicht mit der Motorbremse gehadert.
In der Superpole am Samstagvormittag steckte Lennox Lehmann im Verkehr fest. Immer wieder durchkreuzten wartende Fahrer auf der Ideallinie, die schnellste Runde des Freudenberg KTM – Paligo Racing Fahrers. Unter diesen Bedingungen war es kaum möglich, eine gut gezeitete Runde einzufahren. Am Ende blieb nur Rang 22. Pünktlich zum ersten Rennen setzte Nieselregen ein, trotzdem starteten die meisten Fahrer der WSSP 300 auf Slicks. In der ersten Schikane kam es zu einem Massensturz. Lennox Lehmann konnte sich raushalten und behielt unter diesen Bedingungen einen kühlen Kopf. Als sich die meisten Fahrer entschieden, auf Regenreifen zu wechseln, blieb Lennox Lehmann auf Slickreifen, da ihm der Grip immer noch ausreichte und ein gutes Gefühl vermittelte. Diese Entscheidung sollte sich am Ende als goldrichtig herausstellen. In Führung liegend wurde der Nieselregen in den letzten drei Runden immer stärker. Trotzdem blieb Lennox Lehmann souverän und feierte seinen ersten Sieg in der World Supersport 300.
Am Sonntagnachmittag zeichnete sich zu Beginn des zweiten Rennen ein ähnliches Bild ab. Nur wurde aus dem Nieselregen schnell Starkregen. Unter diesen Bedingungen wurde der Rennstart abgebrochen. Die Fahrer und Teams mussten in die Boxengasse zurück. Für Lennox Lehmann hieß es nun warten, denn der Schauer dauerte an. Nachdem der Schauer vorüber war und die Streckenposten die Strecke vom stehenden Wasser befreit hatten, wurde das Rennen nach etwa 50 Minuten gestartet. Auf Regenreifen ging es nun darum, im verkürzten Rennen (8 Runden) ohne Sturz durchzukommen. Für Lennox Lehmann lief das zweite Rennen nicht optimal, da er kein Gefühl zum Motorrad aufbauen konnte und so den Anschluss an die Spitze verlor. Der KTM Pilot konnte am Ende des Rennens mit seinem 22 Rang nicht an seine Leistung vom Vortag anknüpfen.
Lennox Lehmann (Freudenberg KTM – Paligo Racing): „Was für ein Wetter an diesem Wochenende. Im ersten Rennen hatte ich stets ein super Gefühl trotz der Bedingungen. Als die anderen in die Box zum Reifenwechsel fuhren, hatte ich immer noch eine gute Pace und sagte mir: Ich geh das Risiko ein. Entweder ich lande im Kies oder wir können richtig was gewinnen. Ich bin super happy mit meinem ersten WM Sieg. Das zweite Rennen am Sonntag hatte nichts mehr mit Rennen fahren zu tun. Von daher nehme ich meinen Sieg mit und schaue weiter nach vorn.“